Tier-Wissen: Der Kaiserpinguin
© Lizzie BarberDie Antarktis ist der kälteste Lebensraum der Erde. Trotzdem leben in den Gewässern des Südpolarmeeres rund 10.000 verschiedene Arten - darunter das bekannte Symboltier der Antarktis.
Prächtig sieht er aus, der Kaiserpinguin, mit seinem grauschwarzen Smoking, dem weißen Vorderkleid und seinen gelblich-orangen Ohren- und Brustflecken. Aufrecht und langsam bewegt er sich auf dem Eis fort, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Im Wasser aber wird er zum Weltrekordler! Bis zu 500 Metern tief kann der Kaiserpinguin tauchen, dabei kann er kurzfristig Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometer erreichen. Seine Flügel sind zu diesem Zweck zu Flossen umfunktioniert, dafür kann er aber nicht fliegen.
Schwere Geburt: Der Kaiserpinguin und sein Nachwuchs
Mit über einem Meter Körpergröße und rund 40 Kilo Gewicht ist der Kaiserpinguin die größte Pinguinart – und der einzige, der dauerhaft auf dem eisigen Kontinent Antarktika lebt. Ausgerechnet im antarktischen Winter brütet er, bei Temperaturen um minus 60 Grad! Zu dieser Besonderheit gehört, dass die Männchen das Ei unter ihrem warmen Bauchfell ausbrüten, während die Weibchen zum Meer watscheln, um sich dort mit Nahrung für den Nachwuchs vollzustopfen. Haben sie etwa 3 Kilo Fisch und Krebsfleisch intus, geht es zurück zu Mann und Kind. Die Männchen sind derweil hab verhungert. Sie stehen in großen Kolonien dicht gedrängt beieinander und rotieren dabei langsam von außen nach innen, so dass jeder Pinguin mal mehr, mal weniger Wärme abbekommt. Wie die Weibchen ihre Familie in diesem Pinguin-Knäuel wiederfinden? Durch Rufen! Jedes Tier hat eine ganz eigene Stimme. Haben sich Mutter und Vater gefunden, verfüttern die Weibchen das mitgebrachte Essen im Magen an ihren Nachwuchs. Abgemagert und geschwächt macht sich jetzt der Pinguinvater auf den Weg ans Meer, um sich zu stärken.
So wechseln sich die Eltern ab, bis das Junge im antarktischen Herbst groß genug ist, sich selbst zu versorgen.
Gruppenkuscheln gegen die Kälte
Dass der Kaiserpinguin ohne Nest und äußerem Schutz vor Winterstürmen und gefühlten 100 Grad minus den arktischen Winter auf dem Festland überhaupt überlebt, verdankt er übrigens seinem extrem dichten und geölten Gefieder, nebst Fettpolstern. Die wichtigste Wärmequelle aber ist im Winter das Gruppenkuscheln, erkannten Forscher vor wenigen Jahren. Warum der Pinguin sich zum Brüten ausgerechnet das eisige Festland und dazu noch den Winter ausgesucht hat? Weil der Nachwuchs hier vor allen potentiellen Räubern geschützt ist. Außer dem Kaiserpinguin wagt es kein anderes Tier, sich aufrecht der kältesten Kälte der Welt entgegenzustellen!
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