Weiden statt Wälder
© Markus Mauthe / Greenpeace In vielen Ländern zerstören Menschen Urwälder und tropische Regenwälder nicht nur, um an das besondere Holz heranzukommen, sondern weil sie das Land nutzen wollen.
So ist zum Beispiel der tropische Regenwald im Amazonasbecken auch stark durch Rinderfarmer:innen bedroht, die dort, wo vorher Wald wuchs, Weiden anlegen. Auf diesen Weiden lassen sie dann ihre unzähligen Rinder grasen. Das Fleisch und das Leder dieser Rinder verkaufen sie später zum Beispiel nach Europa, Nordamerika oder China.
Es ist leicht, sich Regenwaldland auf illegale Weise, das heißt ohne dass man das Recht dazu hat oder das Land einem sogar gehört, anzueignen. Deshalb legen viele Farmer:innen ihre Weiden vor allem dort an. Der Staat ist nicht in der Lage, dieses Gebiet ausreichend zu kontrollieren und vor solchen Übergriffen zu schützen. Das ist auf den anderen Kontinenten leider auch nicht besser.
© D'Avila/GreenpeaceIn Asien, aber auch in Südamerika fallen Urwälder auch gigantischen Sojaplantagen zum Opfer. Sojapflanzen sind - wie Bohnen und Erbsen - sogenannte Hülsenfrüchte. Sie enthalten viel Eiweiß. Von Soja ernähren sich Menschen, aber es wird auch als Tierfutter verkauft. Tierfutter aus Soja verfüttern vor allem viele europäische Tierhalter:innen, denn es ist billiger als hier produziertes Viehfutter. So können Schlachttiere verhältnismäßig günstig gezüchtet und ihr Fleisch ebenfalls günstig verkauft werden. Und mehr Menschen Fleisch kaufen. In Brasilien wird auf einer Fläche von 23 Millionen Hektar – das entspricht etwa der Fläche so groß wie Großbritannien – Soja angebaut. Davon befanden sich 1,2 Millionen Hektar mitten im Regenwald, das ist unvorstellbar groß, so weit das Auge reicht: nichts als Soja!
© Christoph Piecha / GreenpeaceDer wachsende Fleischkonsum auch in Europa ist also wesentlich mitverantwortlich für die Zerstörung der tropischen Urwaldgebiete in Südamerika. Umgekehrt: Wenn die Menschen in Europa weniger Fleisch essen, wird bald auch weniger Fleisch angeboten, weil die, die es anbieten, ja nicht auf ihrem Fleisch sitzen bleiben wollen. Es werden dann weniger Rinder gezüchtet und keine weiteren Urwaldflächen mehr gerodet, um mehr Weiden anzulegen. Weniger Fleisch zu essen ist also gut für den Wald und damit gut für das gesamte Klima.
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