Stein gehabt! Greenpeace-Aktion zum Schutz der Ostsee
© Gregor Fischer / GreenpeaceDer Adlergrund vor Rügen ist eigentlich ein Meeresschutzgebiet - so steht es jedenfalls auf dem Papier. In dem Gebiet gibt es wertvolle Steinriffe und Miesmuschelbänke, die Lebensraum für viele Arten bieten. Trotzdem darf hier gefischt werden. Sogar mit schweren Grundschleppnetzen, die das Ökosystem gefährden.
Greenpeace fordert die Politik schon lange auf, endlich zu handeln und für echten Schutz im Adlergrund und in anderen bedrohten Meeresschutzregionen zu sorgen. Nun haben Greenpeace-Aktivist*innen am Wochenende schwere Granitsteine im Adlergrund ins Wasser gelassen, um die Steinriffe vor der Zerstörung durch die Fischerei zu retten.
Meeresschutz nur auf dem Papier
© Axel Heimken / GreenpeaceFast die Hälfte der Meeresgebiete in Deutschland sind laut Papier Meeresschutzgebiete. Trotzdem wird in vielen dieser Gebiete weiter gefischt, Sand und Kies abgebaut, sogar nach Öl gesucht. Es gibt auch Pläne, den Adlergrund vor Rügen vor zerstörerischer Fischerei zu schützen. Aber Pläne alleine reichen nicht, sie müssen auch umgesetzt werden. Denn den Meeren geht es schlecht, auch der Nord- und Ostsee. Viele Arten leiden oder stehen vor dem aus. In der Ostsee gibt es kaum noch Dorsche und Heringe und auch der Schweinswal, unsere einzige heimisch Walart, ist in der Ostsee bedroht und steht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten in Deutschland. Es ist dringend Zeit zu handeln!
Mit Natursteinen Meere schützen - das Experiment
© Gregor Fischer / GreenpeaceDie Granitsteine, die von Greenpeace-Aktivist*innen im Adlerhorst versenkt wurden, sollen helfen, das Gebiet vor der zerstörerischen Grundschleppnetz-Fischerei zu schützen. Wie das Ganze funktioniert, zeigt dir dieses Experiment:
Du brauchst:
- Eine große Wasch- oder Glasschüssel
- Einen Käscher
- Kleine Kieselsteine
- Größere Steine (mindestens 10 Zentimeter groß)
- Wasserfeste Farbe zum Bemalen der Kieselsteine
- Wasser
Du teilst die Kieselsteine in drei Haufen, davon zwei kleinere und einen größeren. Die zwei kleineren Haufen bemalst du mit wasserfester Farbe: Einen Haufen Steine malst du grün an (für die Pflanzen), und einen Haufen rot (für die Fische).
Der Versuch:
Du füllst das Becken nun mit dem großen Haufen unbemalter Kieselsteine. Sie stehen stellvertretend für den Meeresboden. Darüber verstreust du die roten und grünen Kieselsteine, die Pflanzen und Meerestiere repräsentieren. Du füllst die Waschschüssel mit Wasser auf. Jetzt ziehst du den Käscher hart über den Boden der Waschschüssel: Im Netz befinden sich jetzt rote, grüne und unbemalte Kieselsteine. Der Meeresboden wurde mit seinem gesamten Leben leer geräumt. Etwa so musst du dir Grundschleppnetzfischerei vorstellen: Wo die riesigen und schweren Fangnetze über den Meeresboden donnern, bleibt ein zerstörter und leerer Meeresraum zurück.
Jetzt fügst du die größeren Steine der Waschschüssel bei und verteilst sie um die Pflanzen (grünen Kieselsteine) und die Tiere (roten Kieselsteine). Und wieder ziehst du den Käscher hart über den Wannenboden. Was passiert? Der Käscher bleibt an den größeren Steinen hängen. Im Netz landen viel weniger Kieselsteine als zuvor. Die großen Steine haben den Meeresraum geschützt.
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